Sonntag, 5. Januar 2014

Der Finanzrucksack für 2014

Vorsorgemedia berichtet regelmässig über wichtige Aspekte der Anlage und Vorsorge. Zu Beginn des neuen Jahres - verbunden mit den besten Wünschen - sei zusammenfassend auf aktuelle Erkenntnisse verwiesen, die auch in einer Beratung vertieft werden können (siehe Vermerk linke Spalte). Der Beitrag befasst sich auch mit der nachhaltigen Geldanlage und warnt auch vor einem spezifischen Solarinvestment. Wie im Allgemeinen vorzugehen ist, vermittelt das folgende gute Dutzend Tipps:

  1. Zuallererst eine Anlagestrategie formulieren, die auf den eigenen Zielen (zb Sicherung des vorhandenen Vermögens oder möglichst grosse Wertsteigerung) und der Risikobereitschaft (Akzeptanz eines 50%-igen Verlusts) aufbaut.
  2. Festhalten an der einmal formulierten Strategie: Was nicht heisst, diese in Stein zu meisseln - aber eben auch nicht, sie bei der ersten Verunsicherung gleich wieder zu kippen.
  3. Geduld ist meist der beste Ratgeber: Anlageerfolge stellen sich nicht innert kürzester Frist ein - ist dies mal der Fall, so handelt es sich eher um Glück denn um eine bereits erfolgserprobte Strategie. In der Regel empfiehlt es sich, die Strategie zumindest einmal jährlich zu überdenken - aber auch nicht viel häufiger.
  4. Viel Hin und Her macht die Taschen leer - und vergeudet viel Zeit: Dies ist wohl eine der treffendsten Börsenweisheiten, die sonst ja meist ziemlich hohl sind (wie «Sell in May and go away»). Die Weisheit gilt auch für die gesamte Anlagestrategie - denn auch der Wechsel von der Börse weg in andere Anlageklassen wie Sparbücher oder Obligationen verbraucht viel Energie, nicht nur Spesen.
  5. Um Disziplin und Geduld zu üben, ist ein Finanztagebuch nicht zu vergessen: Schreiben Sie alle relevanten Überlegungen und Entscheide kurz und knapp auf - so wissen Sie auch später, warum Sie so und nicht anders entschieden haben. Das bewahrt voraussichtlich auch vor überstürzten Entscheiden.
  6. Es gibt keinen richtigen Anlagezeitpunkt: Das gilt nicht nur für Aktien - in der aktuellen turbulenten Finanzwelt können politisch oder anders bedingt die Verhältnisse sehr schnell ändern. Und dann war eben ein bestimmter Moment für einen weit reichenden Entscheid genau der falsche und selten der richtige. Wer hätte den rasanten Fall des Goldpreises vorausgesehen (der Schreibende nicht)?
  7. Konstant handeln und in kleinen Schritten vorgehen: Wichtiger als auf den richtigen Moment zu warten ist es, kontinuierlich und in kleinen Schritten vorzugehen. Bezüglich Goldanlage kann das zb heissen, monatlich 10, 50 oder 100 Gramm zu kaufen - je nachdem auch als so genannte ETF (siehe unten mehr dazu). Und das über einen langen Zeitraum, um eine substantielle Goldposition aufzuzbauen zu einem insgesamt durchschnittlich guten Preis. Ähnlich ist auch mit einzelnen Aktien - oder noch besser mit Anlagefonds - vorzugehen.
  8. Anlegen mit Fonds noch immer einer der Köngiswege: Und zwar, weil es eben nicht ratsam ist, alle Eier in einen Korb zu legen im Hinblick darauf, dass dieser Korb ja runter fallen könnte. So gibt es in vielen Anlagebereichen, vor allem aber bei Aktien eben die Möglichkeit, statt nur in einzelne in eine ganze Reihe von Papieren zu investieren. Und ksotengünstig machen das eben die erwähnten Exchange Traded Funds (ETF). Damit ist man dann zwar nicht besser als der Durchschnitt aller AnlegerInnen in einer bestimmten Anlageklasse, aber eben auch nicht schlechter als dieser Durchschnitt. Bekannt ist ja vielleicht der Witz, wonach sich mehr als drei Viertel der AutofahrerInnen als überdurchnittlich gut einschätzen.....
  9. Bei Unsicherheit nehme man / frau sich ganz einfach - Zeit: Anlageentscheide drängen in den seltensten Fällen. Wer also beispielsweise plötzlich über eine grössere Summe verfügt (aufgrund einer Erbschaft oder der Auszahlung einer Freizügigkeitslösung), lege diese auf einem vergleichsweise gut verzinsten Sparkonto, allenfalls in einer (durch den EinlegerInnenschutz auch gedeckten) Kassenobligation an. Erst wenn Sicherheit über den Weg besteht (siehe Anlagestrategie oben) soll der Entscheid für eine andere Anlagelösung fallen.
  10. Nachhaltige Geldanlage ist eine tolle Sache - aber: Vorsorgemedia hat immer wieder die guten Seiten einer an Nachhaltigkeit orientierten Anlage betont. Aber auch solche Anlagen sind vor Ungemacht nicht gefeit - im abgelaufenen Jahr sind etwa mehrere börsenkotierte Solarfirmen pleite gegangen oder leiden noch immer unter teils mehr als 90-prozentigem Verlust. Auch hier gilt das Prinzip der Diversifikation, also der Verteilung auf verschiedene Anlagen und insgesamt keine einseitige Gewichtung. Gewarnt sei etwa auch vor der aktuell zur Zeichnung aufliegenden Obligation des Schweizer Solarunternehmens Edisun Power. Der hohe Zins von 4,5 % verheisst nichts gutes.
  11. Zu warnen ist vor Vielem: Man / frau bedenke stets - wer Anlagevorschläge macht, verfolgt damit meist handfeste finanzielle Interessen (für einmal ist der Schreibende ausgenommen :-). Doch nicht nur die Kosten solcher vorgeschlagener Anlagen fallen ins Gewicht, sondern auch immer häufiger wieder deren Komplexität. Es verwundert, wie fünf Jahre nach der gigantischen Finanzkrise all die Derivate wieder im Schwange sind, die zum Entstehen der Krise beigetragen haben. Da kann nur gelten: Finger weg! Auf Ihre Anregung hin sollte vielleicht auch Ihre Pensionskasse auf solche Investments verzichten! 
  12. Zins und Zinseszins haben viel an Glanz verloren: Vor der Krise ging eine Weisheit kräftig vergessen - dass hohe Zinsen ein hohes Risiko anzeigen. Unterdessen wissen wir einiges, wenn auch nicht alles besser. Die Zinsen sind mickrig - aber doch fallen sie langfristig ins Gewicht. Nur eben, langfristig heisst möglicherweise weit mehr als zehn Jahre!
  13. Und noch diese Lesetipps: Vorsorgemedia bringt stets ganz aktuelle Medienhinweise zu interessanten Artikeln betreffs Anlage und Vorsorge - siehe dazu die rechte Spalte. Ein Archiv (siehe Menü oben) stellt zudem den Zugriff auf alle früheren Medienhinweise sicher. Und ganz speziell für die Vorsorge beachte man: Beobachter - Welche Absicherungen bringen wirklich etwas?!
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