Dienstag, 7. Dezember 2010

Mikrofinanzanleihe in Euro zu 2%

Die deutsche Kredithilfe für Wiederaufbau (KfW) hat eine Mikrofinanzanleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren emittiert. Sie weist ein Volumen von 250 Millionen Euro auf. Die jährliche Verzinsung beträgt zwei Prozent. Die Anleihe wird von der DekaBank primär bei deutschen institutionellen Investoren platziert. Ein Modell, das auch hierzulande Schule machen könnte.

"Das Interesse an nachhaltigen Investments und am Konzept der Mikrofinanzierung ist bei Investoren in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", erklärt Dr. Günther Bräunig, Kapitalmarktvorstand der KfW Bankengruppe. Bräunig weiter: "Mit der Mikrofinanzanleihe möchten wir der Diskussion über nachhaltige Anlagestrategien einen neuen Impuls geben und den Investoren ein festverzinsliches Wertpapier anbieten, das Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Die Anleihe ist mit den bewährten und bekannten Merkmalen einer KfW-Anleihe ausgestattet. Zusätzlich verpflichten wir uns, Mittel in Höhe der Anleiheerlöse für Kredite an Mikrofinanzinstitutionen in Schwellen- und Entwicklungsländern auszureichen. Den Abfluss der Mittel und die einbezogenen Projekte können Anleger dann zeitnah auf unserer Website verfolgen."

Wie bei allen KfW-Anleihen stellen Investoren mit der Zeichnung der Mikrofinanzanleihe der KfW langfristige Mittel für ihr weltweites Fördergeschäft zur Verfügung. Eine direkte Mittelverwendung für einzelne Projekte und eine damit verbundene aufwändige Feinsteuerung von Zahlungsströmen ist nicht vorgesehen. Die Investoren tragen auch nicht das Kreditrisiko der Mikrofinanzvorhaben selbst; dieses wird von der KfWübernommen. Wie alle Anleihen der KfW wird die Mikrofinanzanleihe von Fitch, Moody’s und S&P mit der höchsten Bonitätsnote (AAA/Aaa/AAA) bewertet.

Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research begleitete die Transaktion als unabhängiger Gutachter. Investoren achten laut deren Angaben bei ihrer Anlageentscheidung zunehmend auch auf die Nachhaltigkeitsleistung des Emittenten. Rolf D. Häßler, Leiter Produktentwicklung bei der oekom research AG, betont den "hohen gesellschaftlichen Nutzen der umfangreichen Kreditprogramme, die Implementierung der Äquator-Prinzipien zur Förderung der Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Aspekten in der Projektfinanzierung und die umfangreiche und transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung". Im Bereich Mikrofinanzierung verfüge die KfW über "umfassende Erfahrungen sowie umfangreiche Management- und Controllingstrukturen.“

Die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen ist nach eigener Darstellung ein wichtiger Eckpfeiler des weltweiten Förderauftrages der KfW Bankengruppe. Ein Schwerpunkt liege dabei im Bereich Mikrofinanzierung, mit der einer wachsenden Zahl von Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern Wege aus der Armut ermöglicht werden.

"Wir fördern Mikrofinanzierung im Auftrag der Bundesregierung seit mehr als 20 Jahren und gehören mit einem Mikrofinanz-Portfolio von über 2,1 Milliarden Euro weltweit zu den größten Kreditgebern auf diesem Gebiet. Unser Leitmotiv war und ist hierbei ‚Responsible Finance’, also eine verantwortungsvolle und nachhaltige Mikrofinanzierung als Bestandteil der Förderung stabiler und transparenter Finanzsektoren", unterstreicht Dr. Norbert Kloppenburg, für das Auslandsgeschäft verantwortliches Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Quelle: Ecoreporter.de

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